Auf dem Balkan hat Angeln eine lange Tradition. Alten Überlieferungen zufolge galt der Fischfang vor vielen Jahrhunderten in Zeiten der Besiedlung des Balkans sogar als liebste Freizeitbeschäftigung der Slawen. Vermutlich reicht die Tradition des Fischfangs sogar noch viel länger zurück – vor allem in Montenegro.
Hoher Fischreichtum
Seit jeher ist Montenegro für seinen hohen Fischreichtum bekannt. Viele Einwohner des Landes betreiben Angeln als Sport oder beliebte Freizeitbeschäftigung, in der Angler automatisch ihren Einklang mit der Natur genießen. Eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen ist das sogenannte Fliegenfischen.
Hierbei wenden Montenegriner das sogenannte Catch and Release-Prinzip an. Das Erfolgsrezept dieser Art des Fischfangs besteht darin, die Fische an schnell fließenden Flüssen im Bergland von Montenegro mit künstlichen Ködern einzufangen. Gefangene bzw. unverletzte Fische werden anschließend wieder ins Wasser gelassen.
Das „fischende Paradies des Balkans“
Wer sich auf einer Reise nach Montenegro im Angeln versuchen möchte, schöpft aus vielen Optionen. Besonders gut sind die Flüsse Lim, Ljuca, Moraca Mrtvica, Tara oder Zeta geeignet. In all diesen Regionen profitieren Angler von dem kristallklaren Wasser, in dem unter anderem Äschen, Forellen oder Lachs leben. Zudem spricht nichts dagegen, im Meer nach frischem Fisch zu fischen.
Zum Teil stehen lokale Anbieter zur Verfügung, die Angler in Herceg Novi, Kotor oder Tivat auf Angeltouren begleiten. Hier erleben begeisterte Angler hautnah, weshalb Montenegro zurecht als „Fischendes Paradies des Balkans“ bezeichnet wird.
Fliegenfischen in Montenegro
Insbesondere im Norden des Landes gelegene Bergflüsse sind ideal zum Fliegenfischen geeignet. Neben mehreren Flüssen stoßen Angler auf mehrere Einmündungen, Strudel und Stromschnellen, so dass Fischer sogar an einem Tag mehrere Angelplätze besuchen könnten. Die meisten Ufer sind in diesen Gebieten gut zugänglich. In allen wichtigen Bereichen befinden sich außerdem Informationstafeln. An den Bergflüssen entlang verteilen sich insgesamt elf Reviere zum Fliegenfischen.
Beliebte Reviere sind beispielsweise Tara, Kolasin Lim und Ljuca, Plav. Lim, Bistrica und Berane stehen bei Anglern ebenso hoch im Kurs wie Bistrica, Ljubovida und Bijelo Polje. Weitere Reviere zum Fliegenfischen sind nahe Podgorica sowie auf den Flüssen Cijevna und Moraca zu Hause. Ein besonders exklusives Angelrevier ist der Tara-Fluss nahe der Stadt Kolasin. Dieses Areal ist für seinen Reichtum an Forellen, Äschen und Saiblingen bekannt.
Angeln am Skadarsee
Der im gleichnamigen Nationalpark gelegene Skadarsee begeistert als Paradies für Sportangler. Vor Ort haben Fischer die Gelegenheit, mehr als 45 verschiedene Fischarten zu fangen. Die drei beliebtesten Fischarten sind Aale, Ukeleien und Karpfen. Sportangler benötigen eine Jahres- oder Tageslizenz, die sie im Verwaltungsgebäude des Nationalparks Skadarsee erhalten.
Angeln im Meer
Die montenegrinische Küste lockt mit unterschiedlichen mediterranen Fischarten. Angler nutzen künstliche oder natürliche Köder, die zum Fischen zum Einsatz kommen. An der gesamten Küste entlang stoßen Fischer auf Arten wie die Japanische Makrele, Makrele und Pelamide.
Zugleich haben Angler immer wieder Thunfisch an ihrer Angel. Wer Barrakuda-Arten angeln möchte, sollte auf künstliche Köder setzen. Beispielsweise schwimmen in der Adria Fischarten wie Wolfsbarsche oder der Blaufisch.
Rechtliche Informationen
Den gesetzlich erforderlichen Angelschein erhalten Fischer beim zuständigen Tourismusbüro. Falls ein Boot zur Ausstattung der Ferienwohnung dazu gehört, können Angler diese – abhängig von den Wetterverhältnissen – ebenfalls von Mai bis September nutzen. Allerdings sollten Fischer bedenken, dass die Nutzung der Boote generell auf eigene Verantwortung erfolgt.